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Erweiterung der Möglichkeiten

Beate Höing, Keramische Skulptur | Franziska Reinbothe, Malerei

1.12.2020–7.2.2021 | Städtische Galerie in der Reithalle

In der neuen Ausstellung in der Städtischen Galerie in der Reithalle trafen spannungsvoll die Werke zweier Künstlerinnen zusammen, die jeweils die Möglichkeiten der Gattungen Malerei und Skulptur erweitern und traditionelle Vorstellungen überwinden.

Beate Höing (Münster) erarbeitet als Bildhauerin Skulpturen aus Keramik. Das vorgefundene Material, das sie unter anderem auf Flohmärkten oder in Auktionen entdeckt, transportiert die Vorstellung von Kitsch, aber auch traditionellem Handwerk. Sie fügt die Scherben und Einzelteile zu fantastischen und märchenhaften Skulpturen zusammen. Eingearbeitete Nippes- und Porzellanfigürchen, die seit Jahrhunderten Inbegriff bürgerlicher Vorlieben sind, als Dekorationsartikel oder Souvenirs angeboten oder als Kitsch abgetan werden, bieten Spielraum für Imaginäres und neue Erzählungen. Neu kombiniert und fragil erwachsen die Figuren aus floralen, opulenten Sockelelementen, stehen für sich selbst oder präsentieren sich in Figurenarrangements.

Die ungegenständliche Malerei von Franziska Reinbothe (Leipzig) bleibt nicht auf das Bildgeviert beschränkt. Sie ist zwar dem Tafelbild verbunden, untersucht aber dessen Erweiterungspotenzial. Sie rafft Leinwände zusammen, legt Keilrahmen frei oder verzichtet ganz auf sie, um die Aufmerksamkeit auf das Dahinter zu lenken. Sie dehnt, faltet, bricht, durchschneidet und vernäht ihre Bilder nach dem Malprozess. Einige von ihnen ragen weit in den Raum, andere haben sich bereits vollständig von der Wand gelöst. Immer geht es um zeitgenössische Malerei, deren Mittel und Möglichkeiten.

Die beiden eigenständigen künstlerischen Positionen scheinen auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten zu haben und doch bilden sie im Raum einen überraschenden Dialog.

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