Mythos, Macht und Menschlichkeit
Hendrick Goltzius
27.10.-13.1.2019 | Städtische Galerie in der Reithalle
Hendrick Goltzius gilt als der bedeutendste Stecher der Niederlande im späten 16. Jahrhundert. Geboren 1558 in Brüggen bei Venlo und seit 1576 in Haarlem ansässig, trat er noch zu seinen Lebzeiten mit seinen brillant-raffinierten Druckgraphiken in ganz Europa hervor. Neben der unvergleichlichen technischen Virtuosität war es Goltzius‘ Vermögen, für traditionelle Themen ganz neue, höchst originelle Bildlösungen zu finden, die das Publikum sinnlich und emotional zu bewegen vermochten. Goltzius‘ Kupferstiche sind von geradezu „malerischer“ Wirkung. Sanft bewegte, ab- und anschwellende Einzellinien im Verbund mit einer vergröberten Kreuzlagenschraffur sorgen für feinste Nuancierungen des graphischen Schwarz-Weiß. Das Themenspektrum ist weit gespannt: weltliche, biblische und mythische Historien, Landschaften und Porträts, menschliche Tugenden und Laster, Heldentaten und Narreteien, Sinnbilder unterschiedlichster Art – durchdrungen von großer Humanität und Gelehrsamkeit. Die Ausstellung verdankt sich der engen Kooperation mit der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau, die über einen umfangreichen Bestand von mehr als 400 Blättern von Goltzius und den nach seinen Entwürfen arbeitenden Künstlern verfügt. Aus dieser Kollektion zeigt die Reithalle einen repräsentativen Querschnitt: 140 meisterhafte Stiche und Farbholzschnitte an der epochalen Schnittstelle zwischen Manierismus und Barock.
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