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Die Mechanik des Kosmos

Robert Michel

16.10.2014–18.1.2015 | Städtische Galerie in der Reithalle

Das Profil der Städtischen Kunstsammlung Paderborn wird wesentlich geprägt von einer umfangreichen Werkgruppe des als „Pioniere der Bildcollage“ in die Geschichte eingegangenen Künstlerpaares Robert Michel und Ella Bergmann-Michel. Robert Michel, 1897 in Vockenhausen, Taunus geboren, studierte seit 1917 in Weimar, wo er seine Studienkollegin und spätere Ehefrau Ella Bergmann kennenlernt. Beide siedelten 1920 um auf seinen elterliches Anwesen die Schmelzmühle in Vockenhausen. Diese diente vormals zur Herstellung von Schmerzen für die Farbindustrie und wurde mit ihren Ateliers und Arbeitsräumen zum Treffpunkt zahlreicher Avantgarde Künstler wie Laszlo monoli Nagi, Kurt Schwitters und Willi Baumeister. Darüber hinaus pflegte man Kontakte mit Hanna hech, Lisicki und Piet Mondrian. Die Schmelzmühle sollte ein Freiraum für künstlerische Experimente und gegenseitige Anregung sein obgleich Robert Michel und Ella Bergmann Michel eine enge Arbeitsgemeinschaft bildeten, bewahrten sie je ihre schöpferische Individualität Punkt Robert Michel, der im Ersten Weltkrieg Versuchsflieger war, ließ sich Zeit Lebens von der Maschinenwelt faszinieren. Seine Zeichnungen und Collagen beschwören in ihren Formen Schatz die technoide Welt der Zahnräder, Uhrwerke, Spiralen, Turbinen und Zylinder energetische Kraftlinien, Rotationen und Transmissionen dynamisierenden Weltraum. Der maschinenromantiker und Futurist ist indes zugleich Fantast. Ihm geht es um dingliche Präzision ebenso wie um Eingrenzung, um Weltallrhythmik und Gesetz. Michael bedient sich der ist kritisierten Technik und ihres metrischen Zeitbegriff um uns eine kosmische Utopie glaubhaft vorzuführen. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Schaffensjahre 1917 bis 1933, das heißt auf die Zeit erster schöpferischer Eigenständigkeit bis zum Ausschluss aus der Reichskulturkammer und der Aufgabe seiner erst 1954 wieder aufgenommenen künstlerischen Tätigkeit. Die repräsentative Werkschau, die auch den Werbegrafiker Robert Michel mit berücksichtigt, verdankt sich vorrangig der überaus großzügigen Leihgabe seitens der Sprengel Museums Hannover. 60 Arbeiten aus dem dort betreuten Nachlass des Künstlers wurden mit gut 20 Werken aus dem eigenen Bestand zusammengeführt wodurch sich neue Einsichten in die eigenwillige Uwe Michels eröffnen.

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