Verführt von Landschaft
Bilder der Natur vom Barock bis zur Moderne aus der Sammlung des Clemens-Sels-Museum Neuss
23.3.-15.6.2014 | Städtische Galerie in der Reithalle
Lange trug die europäische Landschaftsmalerei das Schicksal, als fünftklassige Gattung gehandelt zu werden. Landschaftskunst galt als niedrig, unwürdig, gering, mochte sie auch noch so außerordentliche Leistungen hervorbringen. Selbst im holländischen 17. Jahrhundert, im sogenannten „Goldenen Zeitalter“, da die Landschaftsmalerei als eigenständige Bildgattung ihre erste Hochblüte erlebte und sich mit so glänzenden Namen wie Jan van Goyen, Jacob van Ruisdael und Rembrandt verband, rangierte sie in der Werteskala fast an letzter Stelle. Nur das Stillleben wurde noch geringer geschätzt. Den obersten Rang besetzte die religiöse und profane Historienmalerei, gefolgt vom Genre, dem Porträt und dem Tierbild. Erst dann kam die Landschaftskunst, wobei die akademische Kunsttheorie – unter Wortführung der Franzosen – noch bis ins beginnende 19. Jahrhundert lediglich die ideale oder heroische Landschaft anerkannte, deren Prototyp bekanntlich Claude Lorrain schuf. Das unprätentiöse Naturstück war verpönt. So musste etwa Camille Corot einen Teil seiner Landschaftsbilder mit Nymphen, Satyrn und anderen „Sinngehalten“ ausstatten, um der öffentlichen Kritik und dem Publikum zu gefallen. Und dem Maler Gustave Courbet blieben mit seinen realistischen Darstellungen der „Felsen von Étretat“ oder der „Quelle von Loue“ allemal die Türen der Pariser „Salons“ verschlossen.
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